
Die einzelnen Gebäude des Ensembles sollen sich mit selbst produzierter Energie versorgen, sind aber gleichzeitig über Wärme-, Kälte- und Stromkreisläufe miteinander verbunden und bilden ein in sich geschlossenes Energiesystem. Foto: Franz Haniel & Cie. GmbH
17.07.2024 – Im Rahmen des Projekts „Urban Zero“ soll Duisburg-Ruhrort nach Angaben der Projektgesellschaft Urban Zero Ruhrort mbH bis zum Jahr 2029 der der erste klimaneutrale Stadtteil der Welt werden. Die „Urban Zero“-Initiative gründete Haniel gemeinsam mit den Unternehmen Gebag, Duisport und Greenzero. Ein Teil dieser anspruchsvollen Zielsetzung ist dabei die Umgestaltung des Haniel Campus in ein energieautarkes Areal bis 2025. Der Stuttgarter Energiespezialist Lava Energy ist dabei für die energetische Sanierung und Versorgung des hafennahen Campus zuständig. Konkret erstelle Lava Energy ein umfassendes Energieautarkiekonzept für den aus mehreren Gebäudekomplexen bestehenden Haniel-Campus und versorge die entsprechenden Anlagen mit regenerativen Energien.
Das Konzept basiert auf zahlreichen PV- und PVT-Anlagen und integriert Nahwärme und -kälte aus reversiblen Luft-Wasser-Wärmepumpen. Zudem kommt ein Eisspeicher für das Lastspitzenmanagement bei der Kälteerzeugung zum Einsatz. Das Gelände des Familienunternehmens Haniel, den das Unternehmen selbst „Enkelfähig Campus“ getauft hat, soll bereits 2025 energieautark sein. Mithilfe von PV-Anlagen auf den Flachdächern des Campus (1,5 Megawatt Leistung) können dabei fünf große Wärmepumpen angetrieben werden. Die einzelnen Gebäude versorgen sich mit eigens produzierter Energie, sind aber über Wärme-, kälte- und Stoffkreisläufe miteinander verbunden und bilden nach Angaben von Lava Energy ein geschlossenes Energiesystem.
„Unsere Aufgabe ist es, einen energetisch optimierten Betrieb unter maximaler Nutzung regenerativer Energie bei gleichzeitiger Versorgungssicherheit zu gewährleisten“, erklärt Lava-Projektleiter und Geschäftsführer Roland Kopetzky. Christian Ridder, Leiter Campus Management bei Haniel, gibt an, dass bereits die Hälfte der Gebäude auf erneuerbare Energien umgestellt wurden. „Jetzt arbeiten wir an der anderen Hälfte, um bis zum kommenden Jahr energieautark zu sein. Damit zeigen wir, dass auch Projekte dieser Größenordnung binnen weniger Jahre unabhängig von fossilen Energien sein können“, ergänzt Ridder. (cst)