10.01.2025 – Der Bundesverband der Energie-Abnehmer (VEA) hat zum Jahresbeginn wie gewohnt die Ergebnisse seines Strompreisvergleiches veröffentlicht.
Nach Angaben des VEA sind die Großhandelspreise gegenüber dem zweiten Halbjahr 2023 um 29 Prozent gesunken. Im Durchschnitt seien die Preise innerhalb des vergangenen Jahres um 15 Prozent gefallen.
„Maßgebliche Ursache sind die rückläufigen Großhandelspreise. Der Gesetzgeber entlastet ab diesem Jahr Netzbetreiber mit überproportional vielen Erneuerbaren-Energien-Anlagen bei den Netzentgelten, dadurch ergeben sich deutliche Verschiebungen zwischen den verschiedenen Netzgebieten“, gibt der VEA an.
Der VEA ergänzt: „Die in der Tabelle genannten Preise berücksichtigen alle Kosten für die jeweilige Netznutzung, die Strombeschaffung, für das KWKG, die § 19-StromNEV-, die Offshore-Umlage und die Abschaltbare-Lasten-Umlage, die Konzessionsabgabe (KA) sowie eine am Markt übliche Marge für den Lieferanten. Lediglich die Strom- und Mehrwertsteuer sind vom Kunden zusätzlich zu entrichten. Der Preisvergleich umfasst insgesamt 50 große Netzgebiete in Deutschland. Damit wird ein erheblicher Teil des deutschen Stromnetzes abgedeckt.“
Größte Preissenkungen im Norden und Osten
Die größten prozentualen Preissenkungen verzeichnen laut des VEA vor allem Netzbetreiber in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Die Wemag Netz mit Sitz in Schwerin (-31,8 Prozent) steht an der Spitze, gefolgt von der Schleswig-Holstein Netz mit Sitz in Quickborn (-28,5 Prozent) und der e.dis mit Sitz in Fürstenwalde (-24,6 Prozent). Die geringsten Preisrückgänge sind bei der AVU Netz mit Sitz in Gevelsberg (-7,6 Prozent), der EWR Netz mit Sitz in Worms (-8,0 Prozent) und der Pfalzwerke Netzgesellschaft mit Sitz in Ludwigshafen (-8,4 Prozent) zu beobachten.
„Die veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen sorgen dafür, dass in den neuen Bundesländern im Vergleich zu den alten Bundesländern die Strompreise geringer ausfallen“, sagt der VEA. Der durchschnittliche Strompreis in den neuen Bundesländern betrage 17,77 Ct/kWh. Damit ist er damit um 0,69 Ct/kWh beziehungsweise 3,7 Prozent niedriger als der mittlere Preis in den alten Bundesländern (18,46 Ct/kWh).
EWE Netz an günstigsten, Netze BW am teuersten
Im Strompreisvergleich I/2025 ist die EWE Netz mit 15,94 Ct/kWh das günstigste Netzgebiet. Dahinter folgen die e.dis (16,27 Ct/kWh) und die Stadtwerke Rostock Netz (16,34 Ct/kWh). Im Gegensatz dazu ist die Netze BW (Sitz in Karlsruhe) als Schlusslicht der Rangliste (Sitz in Karlsruhe) mit 20,24 Ct/kWh 4,3 Cent beziehungsweise 27,0 Prozent teurer als die EWE.
Der Mittelwert aller 50 erfassten Vergleichsnetze liegt bei 18,32 Ct/kWh. Das durchschnittliche Niveau der zehn Netzbetreiber mit den höchsten Preisen bewege sich nach Angaben des VEA um 1,40 Ct/kWh über, das der Gruppe der zehn preisgünstigsten Versorgungsgebiete um 1,59 Ct/kWh unter dem Mittelwert. Das günstige Vergleichsnetz mit Sitz in Nordrhein-Westfalen ist die rheinische Netzgesellschaft mit 17,24 Ct/kWh auf Platz acht der Rangliste.
Grundlage für die genannten Preise sind Vollstromversorgungsverträge mit Vertragsbeginn 1. Januar 2025 und einer Laufzeit von zwölf Monaten, die Unternehmen im zweiten Halbjahr 2024 abgeschlossen haben. (cst)
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