23.06.2023 – E.ON investiert in den Bau einer Energierückgewinnungsanlage für den Produktionsstandort von Imerys im belgischen Willebroek. Das im Produktionsprozess entstehende Synthesegas wird als Energiequelle für das neue Industriekraftwerk genutzt. Die vorgesehene Abgasreinigung reduziert dabei in erheblichem Umfang Emissionen, was zu einer deutlich verbesserten Luftqualität führt. Das neue Industriekraftwerk mit einer Leistung von bis zu 29 Megawatt soll ausreichend Strom produzieren, um den Standort von Imerys sowie 40.000 Haushalte in der Region ganzjährig zu versorgen.
Imerys ist Hersteller von leitfähigen Additiven, die für Lithium-Ionen-Batterien und technische Polymeranwendungen unerlässlich sind. Infolge der rasanten Entwicklung der E-Mobilität und der weltweit steigenden Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien hat Imerys kürzlich beschlossen, die Produktionskapazität des Spezialadditivs Carbon Black in Belgien von zwei auf vier Produktionslinien auszubauen. Die hohe elektrische Leitfähigkeit von Carbon Black ist notwendig, um die Leistung und Lebensdauer von Lithium-Ionen-Batterien zu verbessern. Bei der Produktion von Carbon Black wird Wärme freigesetzt und es entstehen erhebliche Mengen an Synthesegas. Das Synthesegas, das hohe Konzentrationen von Wasserstoff und Kohlenstoffmonoxid enthält, wird derzeit unter Verlust seines Energiegehalts verbrannt.
E.ON wird am Standort von Imerys eine hochmoderne Anlage bauen, um die Energie aus dem Synthesegas durch die Erzeugung von Dampf zurückzugewinnen und vollständig zu verwerten. Die Anlage wird Strom in einer hocheffizienten Dampfturbine mit einer Leistung von bis zu 29 Megawatt erzeugen. Die Stromerzeugung soll nicht nur den Bedarf von Imerys decken, sondern ist ausreichend, um zusätzlich 40.000 Haushalte zu versorgen. Die nicht am Standort verbrauchte Strommenge wird in das öffentliche Netz eingespeist. In Zukunft will E.ON auch die Möglichkeit untersuchen, die Restwärme des Industriekraftwerks als Quelle für ein mögliches Fernwärmenetz zu nutzen.
Die Energierückgewinnungsanlage wird von E.ON Power Plants Belgium, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der E.ON SE, als Eigentümer gebaut und betrieben. Die Aufnahme des kommerziellen Betriebs ist für die zweite Hälfte des Jahres 2025 geplant. Die Lieferung von Strom an Imerys ist durch eine langfristige Partnerschaftsvereinbarung zwischen den beiden Unternehmen gesichert.
„Das Projekt ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit der Carbon Black Produktion in Willebroek und steht im Einklang mit den Zielen von Imerys, die Umweltverträglichkeit unserer gesamten Geschäftstätigkeit zu verbessern. Wir freuen uns, mit E.ON zusammenzuarbeiten, um dieses Projekt im Sinne des Werks Willebroek, der Umwelt und der örtlichen Gemeinde zu verwirklichen“, sagte Frank Wittchen, Vice President & General Manager der Division Graphite & Carbon bei Imerys.
Manfred Wirsing, Geschäftsführer von E.ON Energy Projects, ergänzte: „Gemeinsam mit Imerys werden wir die Energieeffizienz des Produktionsstandorts verbessern. Da das hier produzierte Carbon Black vor allem in Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz kommt, ist dieses Projekt ein doppelter Gewinn für die Umwelt. Wir unterstützen den Übergang zur Elektromobilität und nutzen die Abgase, die in den Produktionsprozessen entstehen, um durch Energierückgewinnung Strom zu erzeugen. Ich freue mich, dass wir mit diesem beispielhaften Projekt voll zur Wachstumsstrategie von E.ON beitragen und unsere Kunden dabei unterstützen, ihre Geschäftstätigkeit und Prozesse mit nachhaltigen Lösungen zu dekarbonisieren.“
Positive Auswirkungen auf die Umwelt
Imerys und E.ON setzen auf Nachhaltigkeit: Der in der neuen Anlage erzeugte Strom reduziert den Bedarf an konventioneller Stromerzeugung und ermöglicht so eine Einsparung von mehr als 25.000 Tonnen CO2 pro Jahr (basierend auf dem durchschnittlichen CO2-Ausstoß der Stromerzeugung in Flandern). Darüber hinaus trägt das Projekt vor Ort zu einer verbesserten Luftqualität bei, indem die Schwefel- und Stickstoffemissionen durch eine Abgasreinigung (z.B. DeNOx und DeSOx Systeme) reduziert werden.