30.10.2023 – PPA-Preise für erneuerbare Energien verzeichneten in Europa im dritten Quartal einen leichten Anstieg. Das geht aus einem Indexbericht von LevelTen Energy hervor.
LevelTen Energy, Betreiber des nach eigenen Angaben weltweit größten Marktplatzes für Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreement, PPA), hat seinen PPA-Preisindexbericht für das dritte Quartal 2023 vorgestellt. Dieser zeigt, dass die PPA-Preise im 25. Perzentil (P25) für den aus Wind- und Solarenergie kombinierten Index von LevelTen europaweit um lediglich 2 Prozent gestiegen sind. Obwohl zwischen den Märkten und Technologien erhebliche Unterschiede bestehen, scheinen die Preise im Jahr 2023 insgesamt stabiler zu sein als im Jahr 2022, als es nach dem Krieg in der Ukraine zu dramatischen Anstiegen kam.
Obwohl die Rückkehr der Gaspreise auf ein „neues Normal“-Niveau und eine Stabilisierung der Lieferkette den Preisanstieg im ersten Halbjahr 2023 laut dem PPA-Preisindexbericht etwas abmildern konnten, trieb die komplexe Energiemarktdynamik in den letzten Monaten in ganz Mitteleuropa die Preise auf Solarmärkten wie Frankreich, Deutschland, Polen und anderen Ländern in die Höhe. Ein drohender Arbeitskräftemangel belaste darüber hinaus die Projektfinanzierungsmodelle und führe dazu, dass die EPC-Kosten für Solarentwickler höher ausfallen.
„Der Anstieg der P25-PPA-Preise um 2 Prozent im vergangenen Quartal stellt eine leichte Verschiebung im Vergleich zu den letzten Jahren dar, als es üblich war, sehr starke Preissprünge zu erleben“, berichtet Frederico Carita, Global Director Developer Engagement bei LevelTen Energy. „Käufer sollten diesen Moment der Preisstabilität nutzen, um ihre Bedürfnisse angesichts der wachsenden Unternehmensnachfrage nach europäischen PPAs effizient und sicher zu decken“, führt Frederico Carita aus.
Obwohl die Hälfte der in diesem Bericht abgedeckten europäischen Märkte nur einen leichten Anstieg oder sogar einen Rückgang der Solarpreise verzeichnete, gab es Ausnahmen, darunter Frankreich (11 Prozent Anstieg), Deutschland (10 Prozent), Schweden (8 Prozent) und Polen (6 Prozent). Die relative Einheitlichkeit dieser Trends lässt sich wahrscheinlich auf die Preisdynamik im Zusammenhang mit der Energiewirtschaft in ganz Mitteleuropa zurückführen. Eine Rolle dabei spiele laut LevelTen Energy beispielsweise die verringerte französische Kernenergieproduktion – ein Beispiel für die engen Beziehungen zwischen den Stromgroßhandelsmärkten der genannten Länder. Entwickler bewerten Projekte anhand der Energiegestehungskosten, der Investitionsausgaben, der Betriebsausgaben, der Zinssätze und anderer Alternativen, die ihnen möglicherweise zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus zeigt sich Deutschland laut PPA-Preisindexbericht als ein Markt, den man im Auge behalten sollte, da staatliche Contract-for-Difference-Systeme aufgrund des starken Wettbewerbs unter Entwicklern an Wert verlieren würden. Dies bedeutet außerdem, dass Entwickler dort PPAs wahrscheinlich eher als praktikablen Weg zur Markteinführung in Betracht ziehen werden. LevelTen hat in diesem Zusammenhang kürzlich einen PPA-Markt-Snapshot für Deutschland als Informationsquelle für Entwickler veröffentlicht, die neue Projekte in der Region starten möchten.
Eine kostenlose Zusammenfassung des gesamten PPA-Preisindexberichts von LevelTen Energy finden Sie hier. Ebenso können Sie hier den vollständigen Bericht kaufen. (jr)