Auf Basis der Produktionsdaten des Holzpalettenherstellers HVW Holzverarbeitung GmbH in Waldeck/Thüringen entwickelten die Experten verschiedene Energieszenarien für den Energiebezug in der Produktion. Dabei wurden historische Bezugsmengen für Strom, Gas und Holz, aktuelle Bezugspreise sowie vorhandene Wärmeerzeuger am Standort berücksichtigt. Mit Hilfe des WattAdvisor wurden verschiedene Betrachtungsszenarien mit variierenden Preisen für die Energieträger des Unternehmens analysiert. Kernstück des WattAdvisor sei laut Fraunhofer ein Optimierungsverfahren, das die optimale Abstimmung der Energiekomponenten sowie wirtschaftliche Faktoren wie Energiekosten, Investitionskosten, Wartungskosten, CO2-Emissionen und Amortisationszeiten im Vergleich zum aktuellen Energiemix ermittelt.
Die Analyse ergab, dass die Installation einer Photovoltaikanlage auch bei sinkenden Strombezugspreisen wirtschaftlich sinnvoll sei. Empfohlen wurden auch Maßnahmen wie die Installation eines Blockheizkraftwerkes in Kombination mit einem Wärmespeicher und die Intensivierung der Wärmeerzeugung aus Holzhackschnitzeln, um diesen nachwachsenden Energierohstoff effizienter zu nutzen. Durch diese Maßnahmen sollen 34 Prozent der derzeitigen Energiebezugskosten und 68 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden können.
Bei einem starken Preisanstieg wurden zusätzliche Maßnahmen wie der Einsatz einer Wärmepumpe und der Einsatz von Photovoltaik empfohlen, die bei einer Amortisationszeit von weniger als zwei Jahren die CO2-Emissionen um 72 Prozent und die Energiekosten um 62 Prozent reduzieren würde. (pms)