29.11.2023 – In Berlin wird derzeit eine der größten PV-Aufdachanlagen Deutschlands realisiert. Die Module stammen von LONGi Solar, ausgeführt wird das Projekt bei der Stadler Deutschland GmbH von der Sandmeyer GmbH aus Niedersachsen.
Die Stadler Deutschland GmbH, ein Tochterunternehmen des Schweizer Schienenfahrzeugherstellers Stadler, realisiert derzeit an ihrem Berliner Produktionsstandort eine der größten gewerblichen Photovoltaik (PV)-Aufdachanlagen Deutschlands. Dafür werden über 7.200 Module von LONGi Solar verbaut. Die Anlage nimmt eine Fläche von 14.000 Quadratmetern – was in etwa der Größe von zwei Fußballfeldern entspricht – auf dem Montagewerk von Stadler Deutschland ein. Die Sandmeyer GmbH, ein Dienstleister im Bereich Elektro- & Gebäudetechnik aus Cadenberge in Niedersachsen, ist mit der Ausführung des Projekts betraut und rechnet mit einer Fertigstellung bis Ende 2023.
Die Module sollen pro Jahr insgesamt 3.000 MWh Strom erzeugen – das entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von ungefähr 800 Einfamilienhäusern und macht die Anlage zu einem der größten Solarkraftwerke Berlins. Das Werk von Stadler Deutschland wird voraussichtlich 80 Prozent des erzeugten Stroms selbst verbrauchen und die restlichen 20 Prozent in das örtliche Versorgungsnetz einspeisen.
„Wir freuen uns, eine Solaranlageninstallation dieser Größenordnung in Berlin gemeinsam mit den erfahrenen Photovoltaik-Spezialisten der Sandmeyer GmbH und Limes GmbH unterstützen zu können“, betont Christian Keasler, Sales Manager DACH bei LONGi Solar. „Die Solar-Expansion in Berlin besitzt ein großes, bisher ungenutztes Potenzial – besonders im Hinblick auf die vielen Dächer der Industrie- und Produktionsstätten Berlins.“
HPBC-Module im Einsatz
Im Projekt zum Einsatz kommen Solarmodule der LONGi Hi-MO 6-Produktfamilie, die erst in diesem Jahr in Deutschland vorgestellt wurde. Die Hi-MO 6-Module basieren auf der HPBC-Zelltechnologie und wurden speziell für gewerbliche Aufdachanlagen entwickelt. HPBC steht dabei für Hybrid Passivated Back Contact Cell. Nach Herstellerangaben verbessert die HPBC-Technologie die Lichtabsorption, die fotoelektrische Umwandlungskapazität, das Schwachlichtverhalten sowie den Temperaturkoeffizienten – was letztlich zu einer verbesserten Modulleistung führen soll, die laut LONGi auch nach 25 Jahren Betriebszeit immer noch bei 88,9 Prozent liegt.
Das Hi-MO 6 gibt es dabei in einer Serie von vier Modellen: Explorer, Scientist, Artist und Guardian, wobei die ersten beiden bereits auf dem Markt erhältlich sind. Der Explorer ist die Basisversion mit einem HPBC-Zellwirkungsgrad von 25 Prozent und einem Modulwirkungsgrad von 22,6 Prozent. Die Hi-MO 6 Pro-Version Scientist hat hingegen einen Zellwirkungsgrad von 25,3 Prozent und einen Modulwirkungsgrad von 23,2 Prozent.
Darüber hinaus nutzt LONGi für die Hi-MO 6-Module eine Rückkontakt-Löttechnologie, die eine einzeilige Lötstruktur anstelle der traditionellen Z-förmigen Struktur verwendet. Dadurch erreicht das Hi-MO 6-Modul nach Herstellerangaben nicht nur eine gesteigerte Lebenszeit, sondern besteht Prüfstandards weit über den IEC-Werten. Die Zellkontaktierung führt darüber hinaus zu einer geringeren mechanischen Belastung der Zellen, was wiederum die Widerstandsfähigkeit gegen Mikrorisse und damit auch den Schutz der Zellen erhöht. Die Hi-MO 6-Zellkanten müssen lediglich einem Druck von 26 MPa standhalten, während Zellen mit herkömmlichem Schweißverfahren einem Druck von 50 MPa ausgesetzt werden.
Wie leistungsfähig die neuen LONGi-Module wirklich sind, zeigt sich beim Großprojekt in Berlin. Timm und Malte Sandmeyer, die Geschäftsführer der beauftragten Sandmeyer GmbH, betonen: „Bei großen gewerblichen oder industriellen Projekten wie der Aufdachanlage von Stadler Deutschland in Berlin ist es für uns unerlässlich, dass die Stromerzeugung so zuverlässig wie möglich erfolgt. Das Werk muss über eine stabile Stromerzeugung verfügen, weshalb wir ausschließlich Premium-Produkte wie die LONGi-Module verwenden.“ (jr)