Die Windenergie an Land in Deutschland erlebt einen deutlichen Aufschwung: Im ersten Halbjahr 2025 wurden laut einer Auswertung des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) auf Basis von Daten der Bundesnetzagentur insgesamt 405 neue Windkraftanlagen mit einer Leistung von 2.157 Megawatt (MW) errichtet – rund 107 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Berücksichtigt man den Rückbau älterer Anlagen, ergibt sich ein Nettozubau von 200 Turbinen und einer Nettoleistung von 1.845 MW. Diese Dynamik ist vor allem auf vereinfachte Genehmigungsverfahren und attraktive Ausschreibungsbedingungen zurückzuführen.
Offshore-Ausbau stockt vorerst
Im Gegensatz zum Landbereich blieb der Offshore-Windsektor im ersten Halbjahr 2025 ohne neue Inbetriebnahmen. Projekte wie der Offshore-Windpark He Dreiht (EnBW, 960 MW) und Riffgrund 3 (Ørsted, 913 MW) sollen im zweiten Halbjahr bzw. Anfang 2026 ans Netz gehen – letzteres allerdings verzögert sich wegen fehlender Netzanschlüsse.
NRW weiter an der Spitze
Im Bundesländervergleich liegt Nordrhein-Westfalen mit 116 neuen Anlagen (594 MW) vorn, gefolgt von Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Am unteren Ende stehen Saarland, Thüringen, Sachsen und Bayern mit minimalem oder keinem Zubau.
Das IWR erwartet auch für die kommenden Monate ein anhaltend hohes Wachstumstempo. Grund sind vor allem die hohen Zuschläge bei den Ausschreibungen der Jahre 2023 und 2024, die nun sukzessive umgesetzt werden. (pms)
