06.06.2023 – Das finnische Unternehmen Joensuu Biocoal Oy will mithilfe von innovativer Technologie aus Österreich erneuerbare Alternativen zu fossiler Kohle produzieren.
Nachhaltig gewonnenes Waldrestholz wird in einer sauerstoffarmen Umgebung erhitzt, um ein kohlenstoffreiches Endprodukt zu erzeugen, welches aufgrund der hohen Energiedichte leicht zu transportieren und zu lagern ist – das ist die Idee hinter einem ambitionierten Forschungsprojekt aus Österreich. Aufgrund der sehr günstigen Brennstoffeigenschaften von torrefizierter Biomasse eignet sich diese als CO2-neutraler Ersatz in bestehenden Kohlekraftwerken. Die Energiedichte und die mit Kohle vergleichbaren Eigenschaften ermöglichen die Verwendung bestehender Be- und Entladestrukturen. Biokohle kann in einer Reihe von Anwendungen eingesetzt werden, u.a. zur Stromerzeugung, zum Heizen und in industriellen Prozessen, z.B. in der Metallindustrie als kohlenstoffneutrale Alternative.
Die innovative Technologie für die Torrefizierungsanlage kommt aus Österreich. Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ konstruiert, fertigt und liefert den Reaktor, der auf der Technologie von NextFuel AB basiert. Ebenfalls beteiligt ist der Biomasse-Spezialist POLYTECHNIK aus dem niederösterreichischen Weissenbach. POLYTECHNIK konstruiert, fertigt und liefert den Schwachgasbrenner und die Technologie zur Energieaufbereitung und -nutzung, die eine kreislaufartige Nutzung der Prozessenergie gewährleistet. Baubeginn ist Mitte 2023 und gegen Ende 2024 läuft die Produktion im Vollbetrieb.
Die Torrefizierungsanlage wird bis zu 60.000 Tonnen Biokohlebriketts pro Jahr produzieren, die fossile Kohle in verschiedenen industriellen Prozessen ersetzen werden. Die Anlage soll nachhaltig gewonnene Nebenprodukte der lokalen Forstwirtschaft wie Rinde und minderwertige Biomasse verwerten, die das enorme CO2-Einsparungspotenzial der großindustriellen Defossilisierungstechnologie aufzeigen.