11.11.24 – Das Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat den neuen Luftdichtheitsprüfstand ATLAS (Adaptable Testing Laboratory for Air Sealing) entwickelt. Die Wissenschaftler sind der Frage nach der Effizienz von Hausdämmung nachgegangen. Der unbeabsichtigte Luftaustausch durch undichte Stellen in der Gebäudehülle kann den Heiz- und Kühlenergieverbrauch eines Gebäudes erheblich negativ beeinflussen – oft um 30 bis 50 Prozent. Deshalb ist es entscheidend, diese Leckagen zu identifizieren und zu beseitigen. Das DLR-Institut für Solarforschung erforscht neue Methoden, um diese Arbeit schneller und automatisierter zu gestalten.
ATLAS ist eine Spezialanfertigung, gebaut von der Konstruktionswerkstatt R316. Der Prüfstand besteht aus einer begehbaren luftdichten Kammer, an deren Frontfläche Prüfkörper, wie zum Beispiel Türen und Fenster, angebracht werden können. So können verschiedene Arten von Leckagen untersucht werden. Die Kammer kann über ein Messgebläse unter Druck gesetzt werden, so dass der Prüfstand den Volumenstrom, der durch die Undichtigkeiten fließenden Luft messen und damit das Ausmaß der Leckage bewerten kann. Forscher können somit neue Messmethoden systematisch untersuchen und weiterentwickeln, um Undichtigkeiten in Gebäudehüllen zu orten.
Derzeit untersuchen die Wissenschaftler eine Kombination aus Schallquellenortung mittels Mikrofon-Array-Technologie (auch bekannt als „akustische Kamera“) und Infrarotkamera auf ihre Eignung, undichte Stellen an Gebäuden zu finden. Die Untersuchungsmethoden werden sowohl im Labor als auch an realen Gebäuden getestet, um ihre Praxistauglichkeit zu gewährleisten.
Die Forscher müssen alle Einflussfaktoren berücksichtigen, wie beispielsweise den Unterschied zwischen der Außen- und der Innentemperatur des Gebäudes, Baustellenlärm oder verschiedene mögliche Leckagepfade durch die Gebäudewand. ATLAS ermöglicht es, diese Szenarien im Detail zu simulieren und zu testen.