15.05.2025 –Unter dem Motto „Energietransparenz, Verantwortung und Zukunft“ fand Anfang Mai das Janitza Energy Forum in Wien statt. Etwa 80 Fachbesucher:innen versammelten sich in der „Libelle“ im Wiener Museums Quartier.
Wolfgang Peherstorfer, Niederlassungsleiter von Janitza Österreich, eröffnete die Veranstaltung und betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung ganzheitlicher Energiemessung und -optimierung.
CSRD, Taxonomie & Co. – Nachhaltigkeit wird zur Führungsaufgabe
Dr. Josef Baumüller von der TU Wien erläuterte in seinem Vortrag die neue europäische Nachhaltigkeitsregulatorik. Er machte deutlich: Der Klimawandel ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine wirtschaftliche Herausforderung – insbesondere für Finanzmärkte und Unternehmen. Richtlinien wie die CSRD und die EU-Taxonomie zwingen Unternehmen künftig dazu, ihre ökologischen Auswirkungen ebenso wie klimabezogene Risiken und Chancen offenzulegen. Sein Fazit: „Nachhaltigkeit wird zur strategischen Führungsaufgabe – auch für KMU.“ Mit der aktuellen „Omnibus“-Verordnung kündigt die EU zwar Erleichterungen an, doch bleibt der Handlungsdruck hoch.
Aus der Praxis: Klimaschutz durch Datentransparenz

Das Janitza Energy Forum in Wien. Quelle: Janitza
Mag. DI Konstantin Kulterer von der österreichischen Energieagentur zeigte konkrete Wege auf, wie Unternehmen durch gezielte Messung, Datenanalyse und strukturierte Abschaltprozesse Energie sparen und CO₂ vermeiden können. Besonders wichtig seien dafür ein betrieblicher Klimaaktionsplan für Unternehmen sowie Maßnahmen wie Wochenend-Abschaltungen oder optimierte Betriebsführungen, die es zu diskutieren gilt. Seine Botschaft: Der Ausstieg aus Öl und Gas ist machbar, wenn er datenbasiert und wirtschaftlich sinnvoll ist. Die Diskussion eröffnete er unter anderem mit konkreten Beispielen aus der Industrie.
Effizienz als dauerhafter Prozess
Ing. Gerhard Fuchs, Geschäftsführer von ECO7, legte in seinem Vortrag den Fokus auf Energieeffizienz im Produktionsalltag. Anhand realer Beispiele zeigte er auf, wie vermeidbare Grundleistungen, falsch dimensionierte Pumpen oder fehlende Rückgewinnungssysteme große Energiemengen binden – und wie man diesen Herausforderungen mit intelligenter Sensorik und Automatisierung begegnet. Doch technischer Fortschritt ist nur ein Teil der Lösung – mindestens ebenso wichtig ist die aktive Einbindung der Mitarbeitenden an einem energiebewussten sowie praxisnahen Handeln.
Zum Abschluss präsentierte Dipl.-Ing. (FH) Horst Wagner, Buchautor, seine Vision dezentraler Energiestrukturen. In seinem Vortrag „Zwischen planetaren Grenzen und wirtschaftlicher Zukunft“ und dem zugehörigen Buch „Die Macht der Zellen“ stellte er ein Modell für die Energieversorgung vor – und zwar auf Basis autonomer Energiezellen, innovativer Wasserstoffspeicher und intelligenter Steuerungen. Beispielhaft beschrieb er das Pilotprojekt in Krems, das sämtliche Energiebedarfe – vom Heizen bis zur E-Mobilität – vollständig dezentral abdeckt. Er betonte: „Regenerative Energien brauchen smarte Strukturen.“