15.04.2025 – RheinEnergie und Westenergie wollen gemeinsam den Ausbau der digitalen Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen vorantreiben. Konkret geht es um die netztechnische und energetische Erschließung neuer Rechenzentrumsstandorte.
Rechenzentren sind das Rückgrat der digitalen Transformation – sie treiben Innovationen voran, stärken den Wirtschaftsstandort Deutschland und spielen eine Schlüsselrolle für die Energiewende. Während Frankfurt als führender Rechenzentrumsstandort zunehmend an Kapazitätsgrenzen stößt, entwickelt sich Nordrhein-Westfalen mit dem Rheinischen Revier und der Region Köln – Düsseldorf zu einem neuen digitalen Knotenpunkt. Die Region liegt an zwei der wichtigsten europäischen Datenrouten – Amsterdam – Frankfurt und Stockholm – Paris – und bietet damit eine strategisch günstige Lage für datengetriebene Geschäftsmodelle. Gleichzeitig profitieren Investoren von großen Industrieflächen und einer leistungsfähigen Netzinfrastruktur.
Mit einer nun unterzeichneten Absichtserklärung bekräftigen RheinEnergie und Westenergie ihre Absicht, den digitalen Strukturwandel aktiv mitzugestalten – durch effizientere Genehmigungsverfahren, investitionsfreundliche Rahmenbedingungen und innovative Energielösungen.
Zum einen wollen die Unternehmen die energetische Erschließung von Rechenzentren beschleunigen und die Standorte möglichst zeitnah mit Energie versorgen. Dazu werden sie nachhaltige Energielösungen bereitstellen und die Infrastruktur für digitale Großprojekte optimieren. Zum zweiten wollen die Partner Rechenzentrumsbetreiber mit ganzheitlichen energiewirtschaftlichen Lösungen unterstützen. Das umfasst die Identifikation und Entwicklung von Flächen mit optimierter Infrastruktur für Rechenzentren, einschließlich der Planung und Umsetzung von netztechnischen Versorgungskonzepten sowie die Entwicklung von On-Site-Erzeugungslösungen und Nutzung von Abwärme. Die Zusammenarbeit ist nicht exklusiv und bezieht sich auf Einzelprojekte, die aufgrund technischer oder wirtschaftlicher Herausforderungen nur gemeinsam realisiert werden können
Lösungen für eine zukunftsfähige digitale Infrastruktur
„Rechenzentren sind weit mehr als Datenverarbeiter – sie sind die neue industrielle Infrastruktur und ein entscheidender Wettbewerbsfaktor für den Wirtschaftsstandort Deutschland“, sagt Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG. „Doch ohne leistungsfähige Netze bleibt der digitale Fortschritt Stückwerk. Die Frage ist nicht mehr, ob Deutschland in digitale Infrastrukturen investieren muss, sondern wie schnell wir es schaffen, internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Schnelle Genehmigungen, resiliente Netze und eine sichere Energieversorgung sind der Schlüssel. Gemeinsam mit RheinEnergie treiben wir die energetische Erschließung neuer Rechenzentrumsstandorte voran – mit durchdachten Flächenentwicklungen, nachhaltigen Erzeugungslösungen vor Ort und leistungsfähigen Netzanschlüssen. Denn eines ist klar: Wer heute in digitale Infrastruktur investiert, entscheidet über die Innovationskraft von morgen.“
Stephan Segbers, Vertriebsvorstand der RheinEnergie ergänzt: „Wir unterstützen die Ansiedlung von Rechenzentrumsprojekten im Westen, indem wir Rechenzentrums-Betreiber bereits bei der Standortwahl unterstützen sowie gemeinschaftlich ganzheitliche Energielösungen zur Erschließung von Rechenzentrumsprojekten anbieten. Dabei bringen wir unsere jeweilige Expertise aus Netztechnik, Erzeugung und Vertrieb in die Partnerschaft ein und unterstützen bei Themen wie netztechnischen Dienstleistungen, der Nutzung von Abwärme und der Erschließung bisher nicht nutzbarer Flächen durch nachhaltige Energieversorgungslösungen vor Ort.“
Leistungsportfolio für Infrastruktur und Energieversorgung
Der Aufbau eines Rechenzentrums erfordert präzise Planung und enge Zusammenarbeit zwischen Investoren, Betreibern und Netzbetreibern. Während die Gebäudeinfrastruktur oft schnell errichtet werden kann, hängt die Schaffung eines leistungsfähigen Netzanschlusses von mehreren Faktoren ab – darunter der Ausbau von Hoch- und Höchstspannungsnetzen sowie regulatorische und genehmigungsrechtliche Prozesse.
Westenergie und RheinEnergie verbinden daher ihre Expertise im Hoch- und Höchstspannungsbereich mit langjähriger Erfahrung im Kraftwerkssektor. So lassen sich skalierbare Übergangslösungen realisieren, die Rechenzentren bereits vor der finalen Netzanbindung in Betrieb nehmen können. Mit On-Site-Erzeugungslösungen wie wasserstofffähigen Brennstoffzellen oder Blockheizkraftwerken können kurzfristige und flexible Energieversorgungsmodelle bereitgestellt werden.
Mit ihrer gemeinsamen Initiative wollen Westenergie und RheinEnergie einen konkreten Beitrag zur Transformation des Rheinischen Reviers leisten – von der traditionellen Energiewirtschaft hin zu einer digitalen Wachstumsregion. (pq)
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