27.11.2023 – Die KBR GmbH aus Schwabach hat drei Power Quality-Servicepakete im Angebot, mit denen produzierende Betriebe aus Industrie und Gewerbe ihr eigenes Stromnetz stabilisieren und Produktionsausfälle langfristig vermeiden können.
Produzierende Unternehmen sind auf eine hohe Spannungsqualität in ihren Stromnetzen angewiesen. Schließlich können schon kleine Abweichungen von der Normspannung große Schäden zur Folge haben: sind beispielsweise Prozesse in der Industrie betroffen, kann bereits ein kurzer Spannungseinbruch von wenigen Millisekunden unter Umständen zu Produktionsausfällen oder -fehlern führen, die je nach Branche Kosten im fünf- bis sechsstelligen Bereich verursachen können. Damit ist klar: die Frage, wie gewerbliche und industrielle Betriebe mit elektrischer Energie umgehen, entscheidet mehr denn je über ihre Wirtschaftlichkeit.
Das gilt insbesondere für moderne Produktionsbetriebe, die oftmals auf getaktete Netzteile, leistungselektronische Antriebe und/oder Steuerungen zurückgreifen. Problematisch daran ist, dass genau diese Betriebsmittel aufgrund ihrer Lastcharakteristik das Netz in Produktionsanlagen erheblich stören können. Die möglichen Auswirkungen dabei sind vielfältig – beispielsweise können Oberschwingungen durch leistungselektronische Verbraucher im Stromnetz schnell einen unverlässlichen Betrieb von Maschinen und Anlagen, vermehrte Defekte an der eingesetzten Steuerungstechnik und/oder versteckte Schäden an Maschinen durch einen erhöhten Verschleiß zur Folge haben. „Weitere mögliche Störungen sind Spannungseinbrüche und Flicker, die durch Anlaufströme, Schweißmaschinen und Krananlagen entstehen können, Kommutierungseinbrüche durch Stromrichter, Neutralleiterüberlastung durch einphasige Netzteile und LED-Beleuchtung sowie Unsymmetrien durch zweiphasige Lasten“, weiß Christian Wiedemann, Leiter Produktmanagement beim Power Quality-Spezialisten KBR GmbH.
Störungen lokalisieren und beheben
Die KBR GmbH hat sich unter anderem auf Power Quality-Messungen spezialisiert und gilt im Markt als einer der führenden Dienstleister für Industrie und Gewerbe. Dabei unterstützen die KBR-Netzexperten ihre Kunden dabei, Störungen zu lokalisieren und Stromnetze nach DIN EN 50160 und DIN EN 61000-2-2(4) zu beurteilen. Um den Kundenanforderungen zu entsprechen und dem Markt entscheidende Impulse geben zu können, hat das Unternehmen aus Schwabach standardmäßig drei verschiedene „Power Quality Service“-Pakete im Angebot – jeweils inklusive der Leihgeräte sowie der Auswertung und Analyse. „Natürlich sind darüber hinaus auch auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittene Prüfmaßnahmen möglich. Bei der Auswahl des richtigen Pakets können sich Interessierte auch passgenau für ihre Anforderungen beraten lassen“, betont Christian Wiedemann.
Während das KBR-Paket „Power Recording“ dabei Leistungsmessung sowie Lastganganalyse abdeckt, um den Ist-Zustand eines Unternehmensnetzes und mögliche Reserven darzustellen, beinhaltet das Paket „Power Quality Recording“ zusätzlich noch einen Service für Spannungsqualität. „Zum Einsatz kommen dabei Messgeräte der Klasse A und es werden alle durch die Normen reglementierten Messgrößen bis zu einem Frequenzbereich von mindestens 2,5 kHz ebenso dargestellt wie Spannungseinbrüche und Transienten“, so Christian Wiedemann. Die vorgenommenen Messungen erfolgen zudem durch einen normgerecht nach DIN EN 50160 VDE-zertifizierten Power Quality-Sachverständigen.
Komplettiert wird das Power Quality-Angebot von KBR durch das Paket „Power Quality Recording bis 170 kHz“. Christian Wiedemann: „Dieses Paket dient der Störungssuche. Zusätzlich zu den Messdienstleistungen des ‚Power Quality Recording‘ wird hier der erweiterte Frequenzbereich bis 170 kHz untersucht.“ Auf diese Weise sollen Unregelmäßigkeiten in der Stromversorgung von Anlagen und Maschinen identifiziert werden können. „Darüber hinaus können wir direkt Maßnahmen zur Behebung der Problematiken vorschlagen und umsetzen“, führt der KBR-Produktmanager aus. Entsprechende Lösungsansätze sind dann beispielsweise der Einbau von aktiven und passiven Netzfiltern, Hochfrequenz- und Oberschwingungsfiltern oder Netzanalysatoren.
Automatische Berichte und Analysen
„Optional können Unternehmen zusätzlich unseren ‚Power Quality-Maintenance-Dienst – und damit eine fortwährende Messung und Analyse – buchen“, berichtet Christian Wiedemann. KBR überwacht dann laufend die Netzqualität und sendet automatisch Berichte und Analysen über die Spannungsqualität an den Kunden. „Sollten Spannungsereignisse auftreten, wird eine E-Mail mit dem Ereignis an den Betreiber der Anlage verschickt. So können rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen und teure Produktionsfehler und -ausfälle langfristig vermieden werden“, betont der KBR-Produktmanager.
Wie wichtig das auch abseits der rein wirtschaftlichen Bewertung ist, wird deutlich, wenn man sich die strengen Normen und Richtwerte ansieht, die insbesondere in Europa für Netzrückwirkungen gelten. Demnach sind Unternehmen dazu verpflichtet, ihr eigenes Stromnetz fortwährend zu überprüfen, zu verbessern und möglichen Störungen entgegenzuwirken. Tun sie das nicht, sind Energieversorger im Extremfall sogar dazu berechtigt, die Stromversorgung komplett abzuriegeln – und die Produktion damit vollkommen stillstehen zu lassen. „Vor diesem Hintergrund ist eine vorausschauende Lokalisierung möglicher Störquellen und ihr vorbeugendes Abstellen eine permanente Herausforderung für Betriebstechniker, Qualitätsmanager, Energiemanager und alle Mitarbeiter:innen, die die Betriebssicherheit ihres Unternehmens verantworten“, resümiert Christian Wiedemann. (jr)