19.04.24 – Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat ihre „PPA-Marktanalyse Deutschland 2023“ vorgestellt. Sie betont die wachsende Bedeutung von PPAs für nachhaltige Geschäftsmodelle und deren Rolle im zukünftigen Strommarkt. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sie einen deutlichen Anstieg des Marktvolumens am deutschen PPA-Markt. In den Bereichen Photovoltaik- und Offshore-Wind wurden die meisten Verträge abgeschlossen.
Das Gesamtvolumen an PPAs hat sich im Vergleich zum Vorjahr (2022) um 323 Prozent erhöht. Die meisten PPAs wurden im Photovoltaik- und Offshore-Windsegment geschlossen; sie bilden die Haupttechnologien im derzeitigen Marktumfeld. Green PPAs sind ein Schlüsselelement der Energiewende und Deutschland nach Spanien der zweitgrößte PPA-Markt in Europa. Dazu sagt Corinna Enders, Vorsitzende der Geschäftsführung der dena: „Die Zahlen zeigen eindrucksvoll die Bedeutung von PPA zur Preisabsicherung und für den Aufbau nachhaltiger Geschäftsmodelle. PPA müssen auch im zukünftigen Strommarkt eine bedeutende Rolle spielen, um den wettbewerblichen Ausbau der erneuerbaren Energie weiter anzureizen. Dabei ist ein verlässlicher politischer Rahmen für die Geschäftsentwicklung von PPA von zentraler Bedeutung.“
Insbesondere Corporate PPAs sind für den größten Teil des Marktwachstums verantwortlich. Grund ist unter anderem die im Januar 2023 in Kraft getretene Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die den Kreis der berichtspflichtigen Unternehmen in Deutschland zu Umwelt-, Sozial und Governance-Aspekten (ESG) von 500 auf 15.000 Unternehmen vergrößert. Dies hat auch zur Folge, dass der Druck auf Unternehmen steigt, Lösungen für die Dekarbonisierung ihrer Geschäftstätigkeit zu finden. Diese offengelegten Informationen zur nichtfinanziellen Berichterstattung werden perspektivisch auch immer wichtiger für Kreditgeber und Investoren, die bei höherer EU-Taxonomiekonformität und -fähigkeit bessere Kreditkonditionen gewähren können.
Ein weiterer Treiber für den PPA-Markt ist der seit Januar 2023 geltende delegierte Rechtsakt auf EU-Ebene zur Produktion von grünem Wasserstoff. Hier sind die Bedingungen zur Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff, wasserstoffbasierten Kraftstoffen oder anderen Energieträgern als erneuerbare Brenn- und Kraftstoffe nicht biogenen Ursprungs (renewable fuels of non-biological origin, RFNBOs) festgelegt. Die geforderte hohe zeitliche und geografische Korrelation setzt voraus, dass Betreiber von Elektrolyseuren in Deutschland ein PPA zur Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff abschließen muss.