07.03.2023 – Gerade bei Multisite-Unternehmen mit ihrer Vielzahl an unterschiedlichen Verbrauchsstellen sowie eigenen KWK- oder PV-Erzeugungsanlagen bringt die Vorbereitung der Stromsteuererklärung in der Regel einen enormen manuellen Aufwand mit sich. Die Verbrauchs- und Erzeugungsdaten müssen nicht nur aus den unterschiedlichsten Quellen aggregiert und steuerrechtlich kategorisiert werden. Im Falle einer Steuerprüfung sind zudem eine Vielzahl von Dokumenten und Nachweisen zu Zählern, Verbrauchs- und Erzeugungsanlagen bereitzuhalten.
Mit der neuen Energiebilanz des Energiekontos von Meine-Energie soll dies der Vergangenheit angehören: Sie führt sämtliche Daten übersichtlich in einer Bilanz zusammen, in der alle Informationen sowohl organisatorisch, etwa nach Werken und anderen Standorten gegliedert, als auch in Form der Netztopologie bis hinunter zum einzelnen Zähler abgerufen werden können – und dies nicht nur für Strom, sondern auch für Gas und weitere messbare Medien. Eine Vielzahl von inhaltlichen und Plausibilitätsprüfungen stellt dabei sicher, dass die Daten in sich schlüssig und die Dokumentationen einer jeden Anlage vollständig sind. Damit lässt sich die Basis für die Steuerklärung gegenüber dem Hauptzollamt auf Knopfdruck zusammenstellen. Die Energiebilanz sorgt zudem für Rechtssicherheit im Falle einer Steuerprüfung.
Alle relevanten Summen auf einen Blick ersichtlich
In der Bilanz werden die Ergebnisse am Ende aggregiert und in der linken Spalte hierarchisch die Herkunft der Energie dargestellt, also gegliedert nach steuerfreiem bzw. versteuertem Bezug, Eigenerzeugung KWK und PV oder anderen Kriterien. In der rechten Spalte wird die Verwendung aufgeführt, sodass alle steuerrelevanten Summen auf einen Blick ersichtlich sind, bis hin zu Posten wie dem Strom, der für die Stromerzeugung – etwa in einem BHKW – verwendet wurde und damit steuerbefreit ist.
Die Daten für die Energiebilanz liefert das Energiekonto von Meine-Energie, in der die komplette Unternehmensstruktur mit allen Abnahmestellen und Erzeugungsanlagen hinterlegt ist. Hier werden auch sämtliche Energierechnungen erfasst und automatisch geprüft. Die abgerechneten Energiemengen sind eine wesentliche Basis für die Berechnung der Energiesteuer durch das Hauptzollamt.
Für die Erstellung einer korrekten Steuererklärung wurde das Energiekonto zudem ausgebaut, sodass nun nicht nur der Energieverbrauch inklusive der dazugehörigen Verträge und Kosten transparent über alle Standorte und Zählpunkte hinweg nachvollziehbar ist. Zu jeder Anlage können nun auch alle Informationen zur Art der Anlage, ihre steuerrechtliche Einordnung sowie alle dazugehörigen Dokumente wie Anmeldungen, Wartungs- oder Prüfberichte, aber auch Bilder hinterlegt werden.
Ziel: Die digitale Strom- und Energiesteuererklärung
Derzeit muss die Strom- und Energiesteuererklärung gegenüber dem Hauptzollamt noch über ein online abrufbares Formular erfolgen. Mittelfristig will Meine-Energie jedoch die Möglichkeit schaffen, den Vorgang vollständig zu digitalisieren. Deswegen soll sich jetzt eine Projektgruppe im edna Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation mit dem Thema befassen. „Wir laden sowohl unsere Kunden als auch andere interessierte Unternehmen dazu ein, im Rahmen von edna einen entsprechenden Standardisierungsvorschlag zu erarbeiten, der vom Hauptzollamt akzeptiert werden kann. Die Unternehmen können so ebenso wie das Amt den Aufwand weiter senken, bei gleichzeitiger Verbesserung der Datenqualität und Rechtssicherheit“, erläutert Dirk Heinze, Geschäftsführer der Meine-Energie GmbH, das Ziel. (jr)