14.10.2022 – Siemens Gamesa Renewable Energy möchte nach eigenen Angaben sein Engagement im Bereich Kreislaufwirtschaft voranbringen. In diesem Zuge verkündet der Windkraftanlagenhersteller, kürzlich die erste kommerzielle Installation von vollständig recycelbaren Offshore-Windturbinenblättern realisiert zu haben. Die RecyclableBlade-Technologie wird im RWE-Offshore-Windpark Kaskasi, 35 Kilometer nördlich der Insel Helgoland in der deutschen Nordsee, eingesetzt. Das Projekt sei für Siemens Gamesa ein wichtiger Beitrag auf dem Weg zur Erreichung des Ziels, bis 2040 vollständig recycelbare Turbinen zu bauen.
Rotorblätter bestehen aus einer Kombination von Materialien, die in Harz eingebettet sind und eine starke, steife Struktur bilden. Die Verwendung der RecyclableBlade-Technologie von Siemens Gamesa ermöglicht laut Hersteller die vollständige Rückgewinnung der Bestandteile des Rotorblattes am Ende seiner Lebensdauer. Mithilfe einer milden Säurelösung können unter anderem Harz, Glasfaser und Holz voneinander getrennt und dann zu neuen Produkten wie beispielsweise Koffern oder Flachbildschirmgehäusen verarbeitet werden, ohne dass dafür weitere Rohstoffe benötigt werden.
Ziel: bis 2040 vollständig recycelbare Turbinen bauen
Bei dem Projekt Kaskasi werden neun handgefertigte Siemens Gamesa B81 RecyclableBlades mit einer Länge von jeweils 81 Metern installiert. 38 Windturbinen des Typs SG 8.0-167 DD sollen 342 Megawatt erneuerbarer Energie für rechnerisch bis zu 400.000 deutsche Haushalte erzeugen. Dies entspreche der Größe einer Stadt wie Frankfurt am Main. Die RecyclableBlade-Technologie ist Siemens Gamesa zufolge auch für die 108 Meter langen B108-Blätter der Offshore-Windenergieanlage SG 14-222 DD sowie die 115 Meter langen B115-Blätter der SG 14-222 DD erhältlich.
„Die Stromerzeugung aus der ersten Turbine mit RecyclableBlades hebt auch die hohe Wertschöpfung hervor, die Siemens Gamesa in mehreren Ländern erbringt. Die RecyclableBlade-Technologie wurde in Aalborg, Dänemark, entwickelt, die Rotorblätter wurden in Hull, Großbritannien, und die Maschinenhäuser in Cuxhaven, Deutschland, gefertigt. Die RecyclableBlade-Technologie wird dazu beitragen, den Rohstoffverbrauch zu reduzieren, indem sie die Voraussetzung für das Entstehen von Sekundärmärkten für das wiedergewonnene Material schafft. Dadurch könnten als weiterer Vorteil auch neue Arbeitsplätze entstehen“, erklärt Marc Becker, CEO der Siemens Gamesa Offshore Business Unit. (ds)