28.05.2025 – RWE und terralayr arbeiten künftig im Bereich der Batterievermarktung zusammen. RWE wird ab 2026 für fünf Jahre die Marktoptimierung einer Speicherkapazität von 50 Megawatt (MW) beziehungsweise 100 Megawattstunden Leistung (MWh) von terralayr in Deutschland übernehmen und in ihren Energiehandel integrieren.
Die Kapazität stammt aus mehreren Batteriespeichern in der Regelzone des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz. Sie werden über eine von terralayr entwickelte Flexibilitätsplattform zu einer virtuellen Batterie aggregiert.
Für die Bereitstellung der Speicherkapazität erhält terralayr im Rahmen eines sogenannten „Tolling-Vertrages“ eine feste jährliches Vergütung. Tolling-Vereinbarungen sind vertragliche Regelungen, bei denen ein Anlagenbetreiber einem Dritten (dem Tolling-Partner) die Möglichkeit gibt, Batteriekapazität zu vermarkten, während der Anlagenbetreiber die technische Betriebsführung übernimmt.
Anders als bei herkömmlichen Tolling-Verträgen, bei denen sich der Tolling-Partner direkt an einen einzelnen physischen Batteriespeicher anschließt, handelt es sich hier um einen sogenannten „Multi-Asset Capacity Toll“ – eine Struktur, bei der mehrere einzelne Batteriespeicher über terralayrs Flexibilitätsplattform zusammengeschlossen werden. RWE wird an terralayrs Plattform angeschlossen, um auf die Speicherkapazität zugreifen zu können.
Bart Beljaars, Leiter Commercial Asset Optimisation für Kontinentaleuropa bei RWE, betont: „Batterien werden für eine stabile Energieversorgung immer wichtiger. Die virtuelle Batterie von terralayr ergänzt perfekt unser eigenes, stark wachsendes Batterie- und Erzeugungsportfolio. Durch die Kooperation mit terralayr können wir Flexibilität aus RWE-eigenen Batterien als auch aus Kundenbatterien noch besser dort bereitstellen, wo sie den größten Nutzen hat.“
Mikko Preuß, Chief Commercial Officer bei terralayr, sagt: „Eine stabile Erlöserwartung ist ein entscheidender Baustein für die Finanzierung von Batteriespeicherprojekten. Durch die Kooperation mit RWE können wir einen neuen Marktstandard mit festen Vergütungsstrukturen etablieren und so Speicherinvestoren Zugang zu ebenjenen stabilen Erlösen ermöglichen. Abnehmer von Speicherkapazität wie RWE bieten wir dabei alle Vorteile eines physischen Batteriespeichers, ohne dass sich unser Partner um die physischen Anlagen kümmern muss.“
Kooperation ermöglicht auch kleineren Batterien die Marktteilnahme
Durch das „Multi-Asset-Capacity Toll“ können nach Unternehmensangaben erstmals auch Betreiber kleinerer Batteriespeicher langfristige Abnahmeverträge mit festen Vergütungssätzen abschließen. Das war bisher großen Speichern vorbehalten.
Gleichzeitig werde die Leistung der Speicher verbessert, ihre Lebensdauer verlängert und das Betriebsrisiko durch die Verteilung auf mehrere Speicher reduziert. Der Zugriff über eine einzige technische Anbindung vereinfache zudem die Integration neuer Anlagen und sorge für einheitliche Leistungsstandards auch bei unterschiedlichen Speichern.