25.04.2023 – Der österreichische Bergbauer Franz Dorner produziert auf seinem Hof in Kärnten zehnmal so viel Strom, wie er selbst benötigt – und es soll künftig noch mehr werden: Mithilfe von Photovoltaik, Energiespeicherung und einem Energiemanagementsystem wird der gesamte Hof schrittweise auf einen vollständig erneuerbaren Betrieb umgestellt. Auch ein eigener Windpark ist bereits genehmigt. Bei Dorners Betrieb handelt es sich damit um den ersten und einzigen EMAS-zertifizierten Bauernhof Österreichs.
Insgesamt 1.608 Kilowatt beträgt die Spitzenleistung der Photovoltaikanlage, die an das hofeigene Microgrid angeschlossen ist. Wann immer möglich, nutzt Dorner den Strom direkt auf dem Hof. Dafür hat Dorner von DHYBRID, einem Lösungsanbieter von erneuerbaren und hybriden Energiesystemen für Inseln, Industrie und Versorgungsunternehmen mit Sitz in München, einen Batteriespeicher mit einer Kapazität von 525 kWh planen und installieren lassen. Das Energiemanagement der Universal Power Platform (UPP) von DHYBRID sorgt dabei unter anderem dafür, dass erst dann Solarstrom ins öffentliche Netz abgegeben wird, wenn in den Batterien genügend Strom für die Nacht gespeichert ist. So kann der Hof komplett auf Strom aus dem Netz verzichten.
Lokal erzeugte Energie für Fahrzeuge und Maschinen
Dorners Energiewende-Projekt ist damit aber noch lange nicht abgeschlossen. Erst kürzlich hat er nach eigenen Angaben die Genehmigung für einen Windpark erhalten, für die er zwölf Jahre lang gestritten hat. Auch die Photovoltaik-Anlage und der Batterie-Speicher sollen noch wachsen. Dafür hat Dorner eigens eine neue Halle gebaut. Mit dem Strom will er Elektrofahrzeuge antreiben, grünen Wasserstoff erzeugen und die Netzeinspeisung erhöhen.
Zukünftig sollen alle seine Fahrzeuge und Maschinen mit lokal erzeugtem Strom oder Wasserstoff laufen. Eine Notstrom-Versorgung will Dorner ebenfalls ergänzen, denn auf dem Bergbauernhof bleibt der Netzstrom öfter mal für einige Tage weg.
Das Energiemanagement wächst mit
Verbunden werden alle Anlagen durch das Energiemanagement von DHYBRID. Das technologieoffene Plattform-Konzept ermöglicht es, die Komponenten Schritt für Schritt zu ergänzen und sogar wieder zu ändern. Auch eine unterbrechungsfreie Notstromfunktion wird durch das technologieoffene Energiemanagement von DHYBRID ermöglicht.
Über das lokale SCADA-System kann Dorner außerdem die Betriebsdaten seiner Anlage in Echtzeit verfolgen. Zusätzlich sendet die Anlage Daten an ein Online-Monitoring-Portal. So bekommt das Serviceteam von DHYBRID sofort mit, wenn etwas nicht nach Plan läuft.
Das Microgrid auf dem Bergbauernhof ist eines der größten Projekte mit der UPP in Österreich. Viele landwirtschaftliche Betriebe könnten das Konzept ebenfalls nutzen. „Solche Projekte lohnen sich nicht nur wirtschaftlich, da der Bezug von Strom aus dem Netz fast auf null reduziert wird. Sie sind auch ein wichtiger Schritt hin zu einer klimaneutralen Energieversorgung in der Landwirtschaft und haben damit eine wichtige Vorbildfunktion“, sagt Benedikt Böhm von DHYBRID.