
Der Speicher Quadragon nach erfolgreichem Test. Er versorgt große Solaranlagen Nacht mit Strom, die ein Park selbst benötigt, ermöglicht aber auch das Laden von E-Fahrzeugen.
Quelle: ENERPARC AG
13.06.24 – ENERPARC, einer der größten europäischen Solarparkinvestoren, -errichter und -betreiber, hat in Zusammenarbeit mit dem niedersächsischen Start-up NAEXT einen Batteriespeicher zur Nachtstromkompensation für Freiflächensolarparks entwickelt. Die ersten vier auf bestehenden ENERPARC-Anlagen installierten Systeme mit dem Namen Quadragon laufen nach Angaben des Unternehmens reibungslos, womit die Testphase abgeschlossen ist.
Der Quadragon adressiert eine der zentralen Herausforderungen von Freiflächensolaranlagen. Da der erzeugte Strom tagsüber aufgrund von Netzengpässen nicht immer vollständig eingespeist werden kann, geht dieser verloren. Auf der anderen Seite benötigen eigene Komponenten der Anlagen wie Transformatoren in der Nacht Energie, die bisher aus dem Netz bezogen werden muss. Deshalb beschäftigt sich das Innovations-Team von ENERPARC bereits seit einigen Jahren mit Batteriespeichersystemen, deren Bedarf analog des Zubaus Erneuerbarer-Energien-Anlagen steigt.
Armin Scherl, Head of Innovations bei ENERPARC: „Als wir vor etwa zwei Jahren mit NAEXT in Kontakt kamen, war die Idee schnell geboren, einen Batteriespeicher zu entwickeln, der auf unsere Bedürfnisse in der Planung und Errichtung unserer Solarparks abgestimmt ist. Nach anderthalb Jahren gemeinsamer Entwicklungszeit sind wir mit der Performance des Quadragon sehr zufrieden.“
Henning Behn, Co-Founder der NAEXT GmbH, ergänzt: „Für uns als Start-up war es wahnsinnig hilfreich, das Innovations-Team von ENERPARC an unserer Seite zu haben, das uns intensiv über die gesamte Entwicklungsphase begleitet hat. Gemeinsam und mit der Expertise des Solarparkentwicklers ist es uns gelungen, ein skalierbares Konzept zu erarbeiten. Es ermöglicht uns, unseren Batteriespeicher einfach und schnell in PV-Parks zu integrieren.“
Der Speicher hat die Größe eines 10-Fuß-Containers und ist einfach modular erweiterbar. Eine Besonderheit: Der Quadragon nutzt Second-Life-Auto-Batterien mit einer Gesamtkapazität von 600 Kilowattstunden. Angebunden wird der Speicher AC-seitig und kann somit die Peripherie des Solarparks nutzen, um den Verbrauch je nach Anschluss des Solarparks bis auf Mittelspannungs- oder Hochspannungsniveau zu kompensieren. Zudem kann der Quadragon die eigene Peripherie nutzen, um Elektrofahrzeuge DC-seitig mit aktuell 120 kW und künftig mit 240 kW zu laden. Durch diese doppelte Nutzung bestehender Infrastruktur entsteht ein wertvoller Zusatzgewinn. Gerade für ländliche Umgebungen, in denen Freiflächensolaranlagen vornehmlich errichtet werden, ist das Angebot eines Schnellladepunktes interessant. Teure Schnellladesäulen rentieren sich in solchen Gebieten häufig nicht.
„Ebenso kann der Speicher Blindleistung bereitstellen, die wir zur Spannungshaltung ins Netz einspeisen können. Der integrierte Schnellladepunkt für Elektroautos ist ein zusätzlicher Nebeneffekt, der es uns erlaubt, den eigenen Solarstrom im Sinne der Mobilitätswende zu sehr günstigen Konditionen weiterzugeben, so Scherl weiter.