04.12.2024 – Als erfahrener Dienstleister im Bereich der Erneuerbaren Energien ist node.energy spezialisiert auf die direkte Integration von Erneuerbaren Energien in die Strombeschaffung von mittelständischen Unternehmen.
Als Alternative zur klassischen Strombeschaffung setzt node.energy auf eine 100% grüne Vollversorgung per Power Purchase Agreement (PPA). Solche grünen PPAs beruhen auf in Deutschland stehenden PV- und Windkraftanlagen. Das Unternehmen übernimmt die komplette Abwicklung, von der Auswahl der passenden EE-Anlagen über die tägliche Stromlieferung bis hin zur Abrechnung. In Deutschland gehören auch Rechenzentren zu den Kunden. „Auch hier ist es für lokale Rechenzentren möglich, ihren Strombedarf bilanziell mit bis zu 100% nachhaltigem Strom aus Deutschland zu versorgen“, sagt Philipp Petruschke, Product Manager PPA bei node.energy. Das hat zwei Gründe. Zum einen steigt die Verfügbarkeit von Erneuerbaren-Energie-Anlagen (EE-Anlagen) im freien Markt, zum anderen die Ergänzung der Versorgungsleistung auf Herkunftsnachweisen (HKNs) darüber, in welchem Land der Strom erzeugt wurde.
Grüne PPAs – die Theorie
Bei einem grünen PPA wird ein Stromliefervertrag direkt zwischen einem Verbraucher und einem Erzeuger abgeschlossen. So ergeben sich zwei große Änderungen für Verbraucher. Die Bezugspreise für den Strom können direkt mit den Energieerzeugern verhandelt werden. Gleichzeitig fallen Gebühren für die Zwischenhändler weg. Die Verbraucher müssen zwar dadurch neuartige energiewirtschaftliche Aufgaben übernehmen, dies kann aber auch komplett an spezialisierte Unternehmen wie node.energy übergeben werden. Eine dritte Änderung bei grünen PPA ist, dass sie nachweislich ihren Strombedarf zu 100% mit Strom aus nachhaltigen Quellen decken. Denn für Strom, der in einer EE-Anlage erzeugt wird und im Rahmen eines PPAs verkauft wird, werden im Herkunftsnachweisregister des Umweltbundesamts Herkunftsnachweise (HKNs) erzeugt – auch für die Strommengen, die nicht vom Verbraucher zeitgleich verbraucht werden können. Die überschüssigen HKNs können dabei auf den Reststrom entwertet werden, der an Tagen mit wenig Wind und Sonne von der Strombörse bezogen wird.
Grüne PPAs in der Praxis – Schritt 1: Matchmaking
Für ein grünes PPA analysiert node.enegy im ersten Schritt das Verbrauchsprofil des Rechenzentrums und vergleicht es softwaregestützt mit Erzeugerprofilen von tausenden Wind- und Solaranlagen in Deutschland. So wird ein optimiertes Erzeugungsportfolio gefunden.
Reststrommengen
Fehlende Strommengen, die nicht zeitgleich durch PV- oder Windanlagen gedeckt werden können, müssen anderweitig bereitgestellt werden. Dies erfolgt in der Regel durch Zukauf von der Strombörse. „Mit der steigenden Verfügbarkeit von Speichern wird es für Rechenzentren in der nahen Zukunft jedoch möglich sein, den Bedarf an Reststrom auf wenige Prozent zu reduzieren“, sagt Petruschke. Die Grafik zeigt, dass bis zu 70% des Verbrauchs zeitgleich mit grünem Strom abgedeckt werden kann. Den 30% Netzstrombezug stehen ebenso viele Herkunftsnachweise aus dem überschüssigen Strom gegenüber, womit bilanziell eine 100%-Abdeckung des Energieverbrauchs mit grünem Strom möglich ist. Im Mai lassen sich beispielsweise sogar bis zu 80% des Stromverbrauches zeitgleich aus Solar- und Windanlagen decken.
Schritt 2: Verträge
Nach Wahl des PPA-Partners geht es an die Verträge. PPA-Verträge verteilen die Vorteile und Risiken der Stromlieferungsvereinbarung auf die beiden Parteien Erzeuger und Abnehmer. Dabei sind vor allem die Vertragspunkte „Vergütung“, „Dauer“ und „Menge“ von Bedeutung.
Vergütung
Die Vergütung kann verschiedene Formen annehmen. Bei einem grünen PPA wird in den meisten Fällen ein Festpreis vereinbart. Je nach Dauer des Vertrages liegt damit das Risiko auf Seiten des Rechenzentrums. Wird der Preis an den Börsenpreisen ausgerichtet, verlagert sich das Preisrisiko mehr in Richtung des Erzeugers, da er zum Beispiel weniger Geld für den Strom aus seiner Windkraftanlage erhält, wenn viel Windstrom eingespeist wird. Zwei Faktoren beeinflussen dabei maßgeblich den PPA-Preis. Einmal der zu erwartende Strompreis für Verbraucher und zum anderen der Wert des Stroms in alternativen Vermarktungsmodellen für den Erzeuger.
Dauer
PPA-Verträge können mit einer beliebigen Laufzeit abgeschlossen werden. In der Praxis variiert diese zwischen einem und zehn Jahren. „Nach unserer Erfahrung sind Laufzeiten bis zu 3 Jahre ein guter Einstieg in die PPA-Partnerschaft“, so Petruschke.
Menge
Da die abgenommenen Mengen frei festgelegt werden können, kauft der Verbraucher in der Praxis die gesamten erzeugten Strommengen der gematchten PPA-Anlagen ein. Aber auch über diese drei Punkte hinaus sollten Anlagenbetreiber und Abnehmer nach Angaben von node.energy einen Konsens finden über den Abrechnungszeitraum, regulatorische Änderungen, was passiert, wenn die Anlage im Rahmen des Redispatch-2.0-Regimes abgeregelt wird oder aus technischen Gründen ausfällt, der Abnehmer zahlungsunfähig wird oder auch die Preisschwankungen am Strommarkt eine Nachverhandlung zugunsten des Erzeugers oder Abnehmers nötig machen.
Schritt 3: Gesetzliche Anforderungen erfüllen
Im Rahmen eines PPAs gibt es verschiedenen regulatorische Anforderungen, die erfüllt werden müssen. „Unsere Erfahrung ist es, dass konventionelle Energieversorger oft nicht bereit sind, diese Aufgaben zu übernehmen“, so Petruschke. Daher beauftragen Verbraucher meist dritte Unternehmen mit der Abwicklung verschiedener Aufgaben wie Bilanzkreismanagement, Marktkommunikation, Energie- handel, Redispatch 2.0 oder dem Management der Herkunftsnachweise. (sg)