23.01.2025 – Deutschland transformiert seinen Energiesektor mit dynamischen Stromtarifen und intelligenten Zählern im Rahmen des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende. Sie versprechen nach Angaben der EUPD Group präzise Abrechnungen und mehr Transparenz. Allerdings bleiben Herausforderungen wie hohe Kosten und die Akzeptanz in der Bevölkerung präsent.
Ab 2025 wird Deutschland dynamische Stromtarife einführen und intelligente Stromzähler landesweit ausrollen, um den Weg für ein effizienteres und nachhaltigeres Energiesystem zu ebnen. Diese Maßnahmen, die durch das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende vorgeschrieben sind, zielen darauf ab, den Energieverbrauch zu modernisieren, Kosten zu senken und die Integration erneuerbarer Energien zu fördern.
Diese Transformation werde Deutschlands Energiesystem deutlich flexibler, aber auch erheblich komplexer machen. Um diese Herausforderungen zu bewältigen und die Klimaziele zu erreichen, priorisiert die Bundesregierung die Digitalisierung der Energieinfrastruktur. Ab 2025 werden Haushalte mit einem jährlichen Verbrauch von mehr als 6.000 kWh zu den ersten gehören, die mit intelligenten Stromzählern ausgestattet werden. Bis Ende dieses Jahres sollen mindestens 20 Prozent dieser Haushalte ausgestattet sein. Dieser Anteil soll bis 2028 bei 50 Prozent, bis 2030 bei 95 Prozent liegen.
Dynamische Tarife sollen Haushalte dazu anreizen, Energie während Phasen niedriger Nachfrage oder hoher erneuerbarer Energieerzeugung zu nutzen. Das trage dazu bei, das Stromnetz auszugleichen und die Stromrechnungen der Verbraucher zu senken. „Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Effizienz auf Haushaltsebene verbessern, sondern auch die gesamte Flexibilität und Resilienz des deutschen Energiesystems erhöhen und so zu den übergeordneten Zielen der Energiewende des Landes beitragen“, betont die EUPD.
Die Einführung von intelligenten Zählern und dynamischen Tarifen birgt Angaben der EUPD aber erhebliche Herausforderungen. Sie nennt die hohen Installationskosten der intelligenten Zähler sowie strenge technische und Cybersicherheitsstandards als finanzielle und betriebliche Hürden für Energieversorger. Zudem sei die öffentliche Akzeptanz ein beutsamer Faktor, da Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und komplexer Preismodelle die Akzeptanz beeinträchtigen könnten.

Der Anteil digitaler Zähler ohne Smart-Meter-Gateway lag bei 5800 befragten Hauseigentümern bei 62 Prozent. Quelle. EUPD Research
Den Umfang dieser Transformation verdeutlichen die Erkenntnisse aus dem Solar Prosumer Monitor 2024/2025 von EUPD. Während 29 Prozent der mehr als 5.800 befragten Hauseigentümer bereits intelligente Zähler nutzen, setzen 62 Prozent noch auf digitale Zähler ohne Gateways. „Diese Ergebnisse unterstreichen die Dringlichkeit, den Rollout zu beschleunigen, um die ehrgeizigen Ziele der Energiewende zu erreichen“, betonen die Studienherausgeber.
Intelligente Zähler sollen bis 2032 die analogen Geräte ersetzen, den Haushalten Echtzeit-Energieeinblicke bieten und eine präzise Abrechnung ermöglichen. Hierbei komme es vor allem auf die Energieversorger an. Sie sind verantwortlich für die Installation und Integration der intelligenten Zähler als Messstellenbetreiber. Zudem stellen die Energieversorger sicher, dass die Rollout-Pläne eingehalten werden und dass die Infrastruktur den regulatorischen Anforderungen entspricht. D
Darüber hinaus verwalten sie die sichere Übertragung und Speicherung der Energiedaten und gewährleisten die Einhaltung strenger Cybersicherheits- und Datenschutzstandards. Sie tragen auch die finanziellen Lasten des Rollouts, indem sie erhebliche Anfangsinvestitionen ausgleichen und gleichzeitig sicherstellen, dass die Installationen für die Verbraucher zugänglich und erschwinglich bleiben. (cst)