12.07.2024 – E.ON und MAN Truck & Bus starten den Aufbau eines europaweiten, öffentlichen Ladenetzwerks für E-LKW mit etwa 400 Ladepunkten. Die knapp 400 Ladepunkte verteilen sich auf 170 Standorte in ganz Europa, davon 125 in Deutschland. Nach MAN-Aussagen entsteht somit das bislang größte flächendeckende, öffentliche Ladenetz für schwere Nutzfahrzeuge. Bereits bis Ende des Jahres 2025 sollen rund 80 Standorte mit Ladestationen errichtet werden. In einem ersten Schritt werden die Ladestationen jeweils mehreren 400 Kilowatt-Ladepunkten ausgestattet. Ein durchschnittlicher E-LKW könne dann in einer Dreiviertelstunde eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern nachladen.
Die Standorte entstehen entlang des bestehenden MAN-Servicenetzes und sind auch für Nutzfahrzeuge anderer Hersteller öffentlich nutzbar. Die neuen Standorte befinden sich an strategisch ausgewählten MAN Servicestützpunkten, vorwiegend in Industriegebieten mit hohem LKW-Aufkommen oder in der Nähe von Autobahnen. Um Rangieren von LKW und Bussen zu vermeiden, besitzen die Ladebuchten eine Durchfahrtmöglichkeit. MAN und E.ON planen zukünftig die Umrüstung der Standorte auf das Megawatt-Ladesystem MCS.
„Europa hat sich zum Ziel gesetzt, die Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge bis zum Jahr 2040 um 90 Prozent zu senken. Elektromobilität ist dafür ein zentraler Schlüssel“, sagt Leonhard Birnbaum, Vorstandsvorsitzender der E.ON SE. „Wir investieren massiv, um der Infrastruktur für den elektrischen Schwerlastverkehr einen entscheidenden Schub zu geben und die Weichen für eine nachhaltige Logistik und grüne Lieferketten zu stellen Für den endgültigen Durchbruch brauchen wir eine flächendeckende, leistungsfähige Ladeinfrastruktur, die von Anfang an europäisch gedacht ist.“
Alexander Vlaskamp, Vorsitzender des Vorstands der MAN Truck & Bus SE, fügt hinzu: „Damit die Mobilitätswende gelingt, benötigen wir bis 2030 rund 50.000 Ladepunkte für schwere Nutzfahrzeuge in Europa. Natürlich leisten wir als Hersteller von Elektro-Lkw dazu unseren Beitrag. Ich freue mich, dass wir mit E.ON nun einen starken Partner zur Elektrifizierung unserer Service-Standorte an unserer Seite haben.“ Vlaskamp betont, dass für den großflächigen Aufbau des öffentlichen Ladenetzes weiterhin die Unterstützung der Politik nötig sei. Die Bundesregierung will die Treibhausgasemissionen des schweren Straßengüterverkehrs in Deutschland bis 2030 um 55 Prozent senken und bereits 2045 klimaneutral sein. Die EU hat zuletzt beschlossen, die CO2-Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge bis 2035 um 65 Prozent und bis 2040 um 90 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 zu senken. (cst)