12.12.2023 – Um den Markthochlauf von Wasserstoff als Energieträger der Zukunft zu unterstützen, wollen der Wasserstoffhändler Hintco GmbH und die Energiebörse EEX AG zusammenarbeiten und dafür die H2-Auktionsplattform nutzen.
Für den langfristigen Erfolg der Energiewende und für den Klimaschutz brauchen wir Alternativen zu fossilen Energieträgern. Wasserstoff wird dabei als vielfältig einsetzbarer Energieträger eine Schlüsselrolle einnehmen. Klimafreundlich hergestellter Wasserstoff ermöglicht es, die CO2-Emissionen vor allem in Industrie und Verkehr dort deutlich zu verringern, wo Energieeffizienz und die direkte Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien nicht ausreichen.
Vor diesem Hintergrund haben die Energiebörse European Energy Exchange AG (EEX) und die Hintco GmbH eine Zusammenarbeit vereinbart. Gemeinsam wollen die Unternehmen eine Wasserstoff-Auktionsplattform aufbauen. Während Hintco das Ziel verfolgt, durch die Umsetzung von H2Global den Markthochlauf für erneuerbaren Wasserstoff und Wasserstoffderivate anzuregen, bietet EEX den Zugang zu ihrer neugeschaffenen Handelsplattform für Wasserstoffprodukte. Dies wird Hintco die wettbewerbliche, transparente und diskriminierungsfreie Durchführung von Verkaufsauktionen der angekauften Produkte ermöglichen.
Die Kooperation markiert einen weiteren Meilenstein bei der Umsetzung des H2Global-Instruments: nach erfolgreichem Start der ersten ankaufsseitigen Vergabeprozesse im Dezember 2022, legt Hintco den Grundstein für den Verkauf der von ihr angekauften Produkte in den deutschen und europäischen Markt. Erste Auktionen über die EEX-Plattform könnten bereits im Jahr 2024 erfolgen. „Die Plattform bietet uns die Möglichkeit, eines der Kernelemente des H2Global-Instruments auszuspielen: die wettbewerbsbasierte Preisbildung. Mit der EEX haben wir dabei einen Partner, der mit Erfahrung und Knowhow die dafür optimalen Rahmenbedingungen schafft“, freut sich Timo Bollerhey, Geschäftsführer der Hintco GmbH, über die vereinbarte Kooperation.
Das H2Global-Instrument sieht den An- und Verkauf von erneuerbarem Wasserstoff bzw. Wasserstoffderivaten auf Basis eines wettbewerbsbasierten Bieterverfahrens vor. Dabei werden langfristige Abnahmeverträge abgeschlossen, die den Produzenten eine bislang fehlende Investitionssicherheit bieten. Den Zuschlag erhalten die Produzenten, die ihre Produkte zum niedrigsten Preis anbieten können. In wiederrum separaten Ausschreibungen werden kurzfristige Verkaufsverträge mit Abnehmern der Produkte geschlossen. Hierbei werden die Höchstbietenden bezuschlagt. Die erwartete Differenz zwischen beiden angebotenen Preisen wird mit öffentlichen Fördermitteln ausgeglichen. „Der wettbewerbsbasierte Charakter und die Fristendivergenz zwischen Ankaufs- und Verkaufsverträgen charakterisiert H2Global als effizientes Förderinstrumenten im Umgang mit den eingesetzten Fördermitteln gegenüber anderen Fördermaßnahmen“, betont Timo Bollerhey.
Im Dezember 2022 starteten die weltweit ersten H2Global-Bieterverfahren für den Einkauf von erneuerbaren Wasserstoffderivaten (grünes Ammoniak, grünes Methanol, e-SAF) von außerhalb Europas. Hintco fungiert hierbei als physischer Intermediär und Händler. Für den Ausgleich der Differenzkosten zwischen den erwarteten höheren Ankaufspreisen und den niedrigeren Verkaufserlösen der Hintco stellt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) 900 Millionen Euro zur Verfügung. (jr)