19.02.2025 – Enexion ist Partner für die Beschaffung und das Management von Strom und Gas für energieintensive Unternehmen. Sie spielt eine Schlüsselrolle bei der Energiebeschaffung in den neuen Energiemärkten.

Unterschiedliche Akteure mit teils gegensätzlichen Interessen prägen die Marktmechanismen der Energiebranche. Quelle: enexion
Hohe Energiepreise schwächen den Wirtschaftsstandort Deutschland. Diese These wird immer wieder in der Öffentlichkeit, im Fernsehen oder von Unternehmensvertretern selbst ins Feld geführt, wenn es beispielsweise darum geht, Pläne zur Verlagerung von Produktionskapazitäten zu begründen. Dabei gibt es auch in Zeiten hoher Energiepreise tragfähige Strategien, mit denen Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken können. Dafür gibt es Angebote für ein strategisches und flexibles Energieportfoliomanagement. Ziel ist es, ebenso nachhaltig wie wirtschaftlich zu produzieren, die Energiebeschaffung und teilweise auch die Energieerzeugung selbst in die Hand zu nehmen und damit Autarkie zu erreichen, statt sich wie bisher meist von einem festen Partner beliefern zu lassen. Dies gehört zu den wirkungsvollsten Instrumenten in den heutigen Energiemärkten, erfordert aber viel Wissen, Erfahrung und technisches Know-how, denn heute ist nicht nur schnelles Agieren an den Energie-Spotmärkten gefragt, sondern auch viel Know-how über Verfahren wie das Bilanzkreismanagement, das die Verbindung von virtuell handelbarer Energie mit der Physik der Netze herstellt. Ein Partner, der sich in diesem Bereich als unabhängiger Dienstleister anbietet, ist die Firma Enexion aus Bad Schwalbach bei Frankfurt. Seit fast 20 Jahren hilft Enexion energieintensiven Unternehmen, Kosten zu senken, Risiken zu minimieren und langfristige Planungssicherheit zu schaffen. Basis dafür ist eine systematische Analyse des gesamten Energieverbrauchs und die anschließende Anpassung der Energiebeschaffungsstrategien.
Starkes Wachstum in den letzten drei Jahren
Diese Dienstleistung wird vor allem seit 2022 noch stärker nachgefragt, was allein im Jahr 2023 zu einem Umsatzwachstum von 80 Prozent auf 18 Millionen Euro geführt hat. „Wir bieten Lösungen, um energieintensive Produktionsstandorte wettbewerbsfähig zu halten“, sagt Geschäftsführer Theo Parpan. Er verweist auf Unternehmen wie die Zapp AG, die Schwering & Hasse Elektrodraht GmbH und die BGH Edelstahlwerke GmbH, die entsprechende Strategien bereits umsetzen. Zunehmend kämen auch mittelständische Kunden hinzu, die meist komplexere Verbrauchsprofile hätten.
Enexion beobachtet kontinuierlich die Energiemärkte und setzt innovative Beschaffungsmodelle um. Dabei werden alle vier wesentlichen Herausforderungen des Marktes berücksichtigt: Preis, Zuverlässigkeit, Nachhaltigkeit und Regulierung. Damit schafft sie einen direkten Zugang zum Energiemarkt und eröffnet vielfältige Einsparpotenziale.
Sehr große Unternehmen verfügen in der Regel über eigene Abteilungen für die wirtschaftliche und nachhaltige Energiebeschaffung. Für mittelständische Unternehmen hingegen ist die Auslagerung dieser Teilaufgabe interessant, da sie die Investitionen in eigenes Know-how oft finanziell und zeitlich nicht stemmen können. „Hier bieten wir als spezialisierter externer Dienstleister eine Lösung. Unser Know-how, unsere Erfahrung und unsere technische Ausstattung helfen, den Energieeinkauf zu optimieren.“
Langfristige Interessen

In der Energieversorgung und -beschaffung müssen Unternehmen eine Vielzahl an Faktoren berücksichtigen. Quelle: enexion
Enexion ist daher bevorzugt auf langfristige Kundenbeziehungen ausgerichtet. „Das Geschäft erfordert ein hohes Maß an Vertrauen und auch tiefe Einblicke in die Datenbestände der Unternehmen“, weiß Parpan. Eine Dienstleistung von der Stange gibt es nicht, dafür ist die Situation von Energieeinkauf, -verbrauch und -produktion zu komplex. Entsprechend lange dauert es, bis ein Unternehmen zum Kunden wird: Vom Erstkontakt bis zum Vertragsabschluss sind sechs Monate normal.
Autarkie in der Energieversorgung ist für Enexion-Kunden ein langfristiges Thema. Statt sich vollständig von externen Energielieferanten abhängig zu machen, streben sie eine eigenständige und unabhängige Energieversorgung an. Damit können sie auch flexibler auf Marktentwicklungen reagieren, insbesondere auf kurzfristige Marktentwicklungen und Energiepreisschwankungen.
Eigene Erzeugung

Theo Parpan, Geschäftsführer der enexion GmbH.
Quelle: enexion
Autarkie eröffnet gleichzeitig die Möglichkeit, Erneuerbare Energien in den eigenen Energiemix zu integrieren. Die Eigenversorgung kann durch den Bau eigener Erzeugungsanlagen wie Photovoltaik- oder Windkraftanlagen oder durch Beteiligungen an externen Erzeugungsanlagen (Power Purchase Agreements, PPA) erfolgen. Damit werden nicht nur die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens unterstützt, sondern auch gesetzliche Vorgaben und gesellschaftliche Erwartungen an eine umweltfreundliche Produktion erfüllt.
Auf dem Weg zu einem möglichst hohen Autarkiegrad bei der Energiebeschaffung gibt es aber auch Hürden. „Intern sind es oft Widerstände und Denkbarrieren, die den Wandel erschweren“, sagt Parpan. Skepsis gegenüber der Machbarkeit und die Komplexität des Vorhabens führen oft zu Vorbehalten. Eine Unternehmenskultur, die offen für Innovationen ist und Veränderungen als Chance begreift, kann hier Abhilfe schaffen.
Ebenso ist für eine autarke Beschaffung auch eine technische Aufrüstung notwendig. So ist beispielsweise der Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur inklusive Bilanzkreismanagement und Echtzeitüberwachung notwendig, die im Falle des Outsourcings von Enexion übernommen wird. Normalerweise liegt der Bilanzkreis in der Hoheit des Energieversorgers. In den neuen Energiemärkten muss dies nicht sein, daher übernimmt Enexion das Bilanzkreismanagement für die Kunden inklusive der komplexen technischen Marktkommunikation.
Auch für den Betrieb dieser Systeme wird qualifiziertes Personal benötigt. „Für mittelständische Unternehmen kann das eine große Herausforderung sein“, sagt Parpan.
Regulatorische Anforderungen
Auch die Erfüllung regulatorischer Anforderungen spielt eine wichtige Rolle für eine autarke Energieversorgung. Der Vorteil: Sie können flexibler auf regulatorische Änderungen reagieren, sei es durch die Anpassung der eigenen Energieerzeugung oder durch die Teilnahme an Förderprogrammen. Ein Energieversorger hingegen bietet oft weniger Flexibilität, da er auf standardisierte Produkte und Dienstleistungen setzt. „Auch hier kann ein erfahrener Beratungspartner den Unternehmen helfen, die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen und Compliance sicherzustellen“, so Parpan.
Weitere Erfolgsfaktoren sind für Parpan die strategische Planung und die schrittweise taktische Umsetzung. Investitionen in moderne Technologien, qualifiziertes Personal (intern oder extern) und der Aufbau von starken Partnerschaften und Netzwerken seien notwendig. „Entscheidend für den Erfolg ist, die Prozesse nicht als starres System zu betrachten, sondern als kontinuierlichen Verbesserungsprozess, der ständig überwacht und flexibel optimiert werden muss“, so Parpan.