12.07.2024 – Der Flughafen Kassel entwickelt ein neues interkommunales Gewerbe- und Industriegebiet mit einem klaren Fokus auf eine nachhaltige und weitgehend CO2-neutrale Energieversorgung.
Beteiligt an diesem Projekt sind die Gemeinde Calden, die Stadt Kassel, der Landkreis Kassel und die Flughafen GmbH Kassel als Verkäuferin der Flächen. Der erste Bauabschnitt ist bereits erschlossen. Ein zentraler Aspekt des neuen Gewerbegebiets ist die nachhaltige und weitgehend CO2-neutrale Energieversorgung. Ziel ist es, den gesamten Energiebedarf des Gebiets – einschließlich Raumwärme, Klimakälte, Prozessenergie und Strom – auf Basis erneuerbarer Energien zu decken. Dafür sollen Energie erzeugt, gespeichert und verteilt werden.
In einem europaweiten Vergabeverfahren fand die Flughafen GmbH Kassel einen Betreiber für die technische und kaufmännische Organisation der Energieversorgung. Die Städtischen Werke Kassel wurden als leistungsfähigster Anbieter ausgewählt und unterzeichneten Ende Februar den Vertrag zur nachhaltigen Energieversorgung des Gebiets.
Erneuerbare Energien als Basis
Das Energiekonzept des Gewerbegebiets setzt auf eine breite Palette erneuerbarer Energiequellen. Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Gebäude bilden die Basis der Eigenversorgung. Ergänzend sollen Solarthermie, Biomethan, Geothermie und Abwärme genutzt werden. Diese diversifizierte Herangehensweise soll eine stabile und nachhaltige Energieversorgung sicherstellen.
Individuelle Versorgungskonzepte
Um den unterschiedlichen Energiebedarfen der zukünftigen Gewerbe- und Industrieunternehmen gerecht zu werden, werden maßgeschneiderte Versorgungskonzepte entwickelt. Diese Konzepte setzen auf maximale Nutzung lokaler regenerativer Energien und die Nutzung von Synergien zwischen den Unternehmen. Abwärmepotenziale sollen über Energienetze verschiedener Temperaturniveaus erschlossen und genutzt werden.
Sektorenkopplung und energetische Cluster
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Energiekonzepts ist die Sektorenkopplung. Diese umfasst die Verbindung von Wärme, Kälte, Elektrizität und Verkehr, um eine ganzheitliche und effiziente Energienutzung zu ermöglichen. Unternehmen sollen in energetisch optimierten Clustern zusammengefasst werden, um gemeinsame Energiestrategien zu verfolgen und Kosten zu senken.
Dr. Olaf Hornfeck, Vorstand der Städtischen Werke Kassel, unterstreicht die Bedeutung dieses Projekts: „In Calden haben wir die Chance, nachhaltige Energiekonzepte von Grund auf zu entwickeln und umzusetzen. Dies stellt eine große Herausforderung dar, die wir gerne annehmen, um die Energiewende für eine klimaverträgliche Zukunft der Region zu realisieren.“ (pms)