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Zwei Pioniere bei ESA

05.07.24 – Die beiden jungen Unternehmen Mako365 und Ecoplanet zeigen, wie Unternehmen in der noch jungen Marktrolle als Energieserviceanbieter (ESA) Mehrwerte für Großverbraucher bieten können.

Die Gründer der Mako365 GmbH (von links Adrian Klare, Joachim Lang und Philipp Nagel) erachten Datentransparenz in Kombination mit dynamischen Tarifen als entscheidend für das Gelingen der Energiewende.
Quelle: Mako365 GmbH

Der Energiemarkt befindet sich in einem rasanten Wandlungsprozess. Aktuell dreht sich alles darum, dass mit dem nun doch Fahrt aufnehmenden Smart Meter Rollout die intelligenten Messsysteme zur zentralen Drehscheibe im „Smart Grid“ werden. Hierfür aktualisiert die Bundesnetzagentur (BNetzA) regelmäßig die umfangreichen Vorgaben für alle Beteiligten am Energiemarkt. In dem komplexen Geflecht der Marktkommunikation aus Energieversorgern, Netzbetreibern und Verbrauchern wurde im Oktober 2022 eine weitere Marktrolle geschaffen, die des Energieserviceanbieters (ESA). ESA können durch Energiemanagement-Dienstleistungen einen Beitrag zur Energieeffizienz, zur Entlastung der Netze und Vermeidung teurer Lastspitzen leisten – und bieten ihren Kunden Mehrwerte durch Energieeinsparung und die Nutzung günstiger Tarife. Eineinhalb Jahre nach Einführung der Marktrolle sind rund 130 ESA beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) eingetragen. Das Unternehmen Ecoplanet mit Sitz in München war einer der ersten Energieserviceanbieter am Markt. Für die Bereitstellung seiner Produkte und Dienstleistungen greift er auf die Software der Mako365 GmbH aus Mannheim zurück. Die beiden jungen Unternehmen zeigen beispielhaft, wie mit Pioniergeist neue Lösungen für die Energiewende entstehen können.

Energieserviceanbieter in der Marktkommunikation

Energieserviceanbieter dürfen laut Messstellenbetriebsgesetz als „berechtigte Dritte“ Messwerte aus dem intelligenten Messsystem von Energieverbrauchern bei Messstellenbetreibern anfragen. ESA können damit Anschlussnutzer bei der Optimierung ihres Energieverbrauchs unterstützen. Interessant ist das, insbesondere aufgrund des steigenden regulatorischen Drucks und der Volatilität an den Energiemärkten, für alle Unternehmen mit erhöhtem Energieverbrauch, die bereits digitalisierte Messstellen (Smart Meter) haben. ESA fordern bei den Messstellenbetreibern (MSB) hochfrequent erfasste Verbrauchsdaten an, um diese zu verarbeiten, zu visualisieren, auszuwerten und erste Handlungsempfehlungen für das Unternehmen zu generieren. Damit können die Unternehmen Einblick in ihr Verbrauchsverhalten, ihre Spitzenlastzeiten und potenzielle Einsparpotenziale erhalten.
In Zeiten steigender Energiekosten und wachsenden Umweltbewusstseins eigentlich unabdingbar. Es benötigte jedoch einige Zeit und bedurfte auch einer Nachjustierung des Gesetzgebers, bis MSB wirklich in der Lage waren, Daten auf Anfrage an ESA zu liefern. Die Verarbeitung des dafür erforderlichen, vom BDEW eingeführten neuen Messproduktes konnten die ERP-Systeme der Messstellenbetreiber zum Teil nicht leisten.
Zudem waren die MSB durch die halbjährlichen regulatorischen Updates der BNetzA in den letzten Jahren und den Smart Meter Rollout ohnehin sehr gefordert. Die unkomplizierte Bereitstellung der Daten war und ist also keine Selbstverständlichkeit. Ecoplanet hat jedoch die Erfahrung gemacht, dass die meisten MSB den Datenversand möglich machen können – ob durch bilateralen MSCONS-Versand oder über die offiziellen Prozesse der Marktkommunikation. Optimierungsbedarf besteht nach Erfahrung von Ecoplanet allenfalls noch bei Datenformat und Schnelligkeit.

Energiemanagement prioritär

Die Ecoplanet-Gründer Henry Keppler und Maximilian Dekorsy. Das Start-up will es Unternehmen ermöglichen, den Energieverbrauch tiefgehend zu analysieren und mit Hilfe von KI Optimierungspotenziale zu heben.
Quelle: Ecoplanet

Einsparpotenziale beim Energieverbrauch zu erkennen und zu nutzen – darauf zielt die Energiesoftware von Ecoplanet ab. Gegründet wurde Ecoplanet im Juli 2022 von Maximilian Dekorsy und Dr. Henry Keppler. Beide verfügen über einen Background und Werdegang in der Unternehmensberatung von Industrieunternehmen. Dekorsy ist in einem familiengeführten mittelständischen Unternehmen aufgewachsen. Die beiden haben ein Software-Produkt entwickelt, das Energieverbraucher für ein transparentes Energiemanagement unterstützt. Es basiert auf KI und Big-Data-Analysen und ermöglicht auch intelligente, algorithmusbasierte Beschaffungssysteme für Energie. Ineffizienzen und Leckagen werden über mehrere Standorte hinweg automatisiert erkannt, einzelne Verbraucher können optimiert angesteuert werden. Zum Kundenkreis von Ecoplanet zählen die produzierende Industrie ebenso wie Handelsfilialisten und Betriebe aus dem Gesundheitswesen.

Die Basis: MakoFlow von Mako365

Dabei ist die zuverlässige Datenbereitstellung durch den Messstellenbetreiber von Ecoplanet elementar. Hier setzt die Zusammenarbeit mit der cloudbasierten Software „MakoFlow“ der Mako365 GmbH an, die von Ecoplanet als White-Label-Lösung genutzt wird.
Mako365 mit Firmensitz in Mannheim ist ein Full-Service-Dienstleister und Beratungsunternehmen für alle Player am Energiemarkt – ob für Messstellenbetreiber, Lieferanten, Energieserviceanbieter oder Betreiber einer Mieterstromanlage. Business Process Outsourcing (BPO) heißt hier das grundlegende Konzept: Das Expertenteam der Mako365 unterstützt remote bei den unterliegenden Prozessen am Energiemarkt – z. B. beim Aufbau einer MSB-Rolle, bei Lieferanten- und anderen Wechselprozessen oder bei der gesetzeskonformen und fristgerechten Messdatenübermittlung an alle Marktpartner. Die Gründer von Mako365 sind sich sicher, dass Datentransparenz in Kombination mit dynamischen Tarifen die entscheidenden Stellgrößen zur Energiewende sind. Die Digitalisierung und Automatisierung von Datenströmen leisten hier ihren Beitrag, müssen im sich ständig weiterentwickelnden regulatorischen Umfeld aber auch beherrscht werden. „Unsere Plattform MakoFlow ist cloudbasiert und modular aufgebaut, so dass jeder unserer Kunden je nach dessen Rolle im Markt die passenden Leistungsbausteine auswählen kann“, so Joachim Lang, als Geschäftsführer von Mako365 u. a. zuständig für die Produktentwicklung. In diesem Falle wurde MakoFlow nach Maßgabe der Bedürfnisse eines ESA und speziell von Ecoplanet konfiguriert. Dabei läuft die Anbindung über eine API-Schnittstelle oder, falls diese Möglichkeit vom Kunden nicht gewünscht wird, über eine Browser-Lösung.

Pionierarbeit in der und für die ESA-Rolle

Dashboard von Ecoplanet. Die Software bündelt alle energierelevanten Daten und wertet sie auch mit Hilfe von KI aus.
Quelle: Ecoplanet

Ecoplanet, das mit der Einführung der Marktrolle ESA von Beginn an im Markt präsent war, nahm in der Marktkommunikation anfangs eine Pionierrolle ein: „Wir waren häufig die ersten, die bei MSB um Daten anfragten“, so Henry Keppler. Auch Mako365 kann man zu Recht als Pionier im ESA-Umfeld bezeichnen, denn das Unternehmen bot mit MakoFlow eine der ersten Lösungen für diese neue Marktrolle. Nach eineinhalb Jahren der Zusammenarbeit loben beide Seiten das gute Miteinander und auch die rasche Umsetzung: Die notwendige Registrierung der ESA-Rolle beim BDEW und die Anbindung über die Mako365-API waren schnell erledigt.
Von der Vertragsunterzeichnung bis zur Ankunft der ersten Daten vergingen denn auch nur wenige Wochen. Beide Unternehmen sind sich darin einig, dass es richtig war, auch unter der sich häufig ändernden Markt- und Regulierungssituation mutig voranzugehen. (sg)
www.mako365.com

www.ecoplanet.tech

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